Nevermoor: Fluch und Wunder (German Edition) by Jessica Townsend

Nevermoor: Fluch und Wunder (German Edition) by Jessica Townsend

Autor:Jessica Townsend [Townsend, Jessica]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy & Magie für Kinder
Herausgeber: Dressler Verlag
veröffentlicht: 2018-02-14T23:00:00+00:00


Kapitel Dreizehn

Die Jagdrennprüfung

Der Sommer neigte sich dem Ende zu, weigerte sich aber, kampflos abzutreten. Die letzte Augustwoche brachte eine Hitzewelle, mit ebenso stark erhitzten Temperaturen wie Gemütern.

»Können wir das jetzt bitte mal ernst nehmen?«, fragte Morrigan gereizt. »Bis zur zweiten Prüfung sind es nur noch drei Tage.«

Seit etwa einer Stunde versuchte sie, mit Jupiter zu reden, doch sein Konzentrationsvermögen hatte sich bei der Hitze in Luft aufgelöst. Er saß in einer schattigen Ecke des Palmengartens, trank literweise Pfirsich-Sangria und wedelte sich mit einem Fächer zu. Fenestra lag nicht weit entfernt in der Sonne, während Frank unter einem riesigen Sombrero leise schnarchte. Jupiter hatte den Mitarbeitern den Nachmittag freigegeben. Es war einfach zu warm zum Arbeiten und sie hatten sich den ganzen Vormittag in den Haaren gelegen.

Glücklicherweise war Jack nirgends zu sehen. Morrigan ver mutete, dass er in seinem Zimmer hockte und Cello übte – womit er die meiste Zeit des Sommers verbrachte … zumindest, wenn er Morrigan nicht gerade vom besten Platz im Rauchsalon vertrieb, sie beim Abendessen für ihre Tischmanieren kritisierte oder einfach bloß finster in ihre Richtung blickte. Morrigan konnte es kaum erwarten, dass er ins Internat zurückkehrte, damit sie das Deucalion wieder für sich hatte. Denn als Jupiter Jack gestattet hatte, mit seinen Schulfreunden zum Nevermoor-Basar zu gehen, hatte dessen Selbstgefälligkeit ein unerträgliches Ausmaß erreicht. Morrigan dagegen hatte den ganzen Sommer darauf gewartet, dass Jupiter mit ihr den Basar besuchen würde, aber jede Woche war irgendetwas Wichtigeres dazwischengekommen. Jetzt hatte der Basar seine Pforten bis zum nächsten Sommer geschlossen und Morrigan war kein einziges Mal dort gewesen. Alles in allem war sie also ganz froh, dass der Sommer bald vorüber war … auch wenn das bedeutete, dass ihre nächste nervenaufreibende Zulassungsprüfung vor der Tür stand.

»Meinst du, es geht ihm gut unter dem Ding?«, fragte Jupiter und warf einen schläfrigen Blick auf Frank. »Er wird doch da drunter nicht zu Asche verbrennen, oder? Ich kenn mich mit Zwergvampiren nicht so gut aus.«

»Vampirzwergen«, berichtigte Morrigan ihn. »Ja, es geht ihm gut. Können wir uns jetzt bitte wieder auf die Jagdrennprüfung konzentrieren? Ich brauche ein Reittier. Und es darf nicht mehr als vier Beine haben – so steht es in den Regeln.«

»Okay.«

»Und ich kann nicht fliegen.«

»Das stimmt«, bestätigte Jupiter und nippte an seiner Sangria, »denn nur, weil dein Nachname ›Krähe‹ bedeutet, heißt das nicht, dass du fliegen kannst.«

Morrigan schnaufte entnervt. »Nein, ich meinte damit, in den Regeln steht, dass …«

»Entspann dich, Mog«, lachte Jupiter. »Ich weiß, was in den Regeln steht: Du darfst kein flugfähiges Tier reiten. Vor ein paar Jahren hat es mal Theater wegen eines Drachen und eines Pelikans gegeben. Der arme Vogel war drei Sekunden nach dem Start nur noch ein Häufchen Asche. Letzten Endes eher ein Pelikanicht. Verstehst du? Peli-kanicht?« Er grinste träge, aber Morrigans Sinn für Humor hatte sich ebenfalls in Luft aufgelöst. »Na, wie auch immer – es wurden alle Tiere mit Flügeln verbannt, und seitdem findet das Rennen am Boden statt.«

Die Regeln für die Jagdrennprüfung waren am Tag zuvor per Boten überbracht worden und hatten Morrigan einen ziemlichen Schreck eingejagt.



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